Gradierwerk „Louise“
1753 wurde das Gradierwerk „Louise“ und das benachbarte Gradierwerk „Friedrich“ erbaut. 1772-1774 entstand mit dem Gradierwerk „Charlotte“ das letzte der drei Bad Sulzaer Gradierwerke.
Alle drei Gradierwerke waren technologisch miteinander verbunden, dass die Rohsole zuerst vom Gradierwerk „Charlotte“., dann über das Gradierwerk „Friedrich“ und zum Schluss über das Gradierwerk „Louise“ rieselte, bevor sie in das Solereservoir und zu den Siedepfannen weitergeleitet wurde. Ursprünglich dienten Gradierwerke dazu, den Salzgehalt der Sole zu erhöhen. Je höher der Grad (die Konzentration) war, desto weniger Brennmaterial wurde beim Sieden der Sole für die Salzproduktion benötigt.
Von den drei Gradierwerken, die in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts als technische Bauwerke des Sulzaer Salzwerkes entstanden sind, ist nur das Gradierwerk „Louise“ in veränderter Form erhalten. 1953 wurde das Gradierwerk „Louise“ durch einen Sturm zerstört und wieder aufgebaut, wenn auch in Länge und Firsthöhe wesentlich geringer. 1981 bedrohte ein Großbrand das letzte Gradierwerk Bad Sulzas.
Die Geschichte der Gradierwerke Ende des 19. Jahrhunderts ist eng mit der Entwicklung des Sulzaer Heilbades verbunden. Durch die Erkenntnis, dass die Sole eine heilsame und gesundheitsfördernde Wirkung hat, verloren die Gradierwerke immer mehr ihre ursprüngliche Funktion.