Von der Salzsiede- zur Kurstadt

…das Salz in der Suppe… das wurde vor vielen Jahren und für sehr viele Jahre in Bad Sulza gewonnen. Betrachtet man sich alte Zeichnungen und Karten, so gab es in Sulza unendlich viele Stellen, an denen nach Sole gegraben und gebohrt wurde. Erste schriftliche Belege über die Salzsiederei im Ort datieren aus dem Jahr 1064. In diesem Jahr erteilte König Heinrich IV. dem hier herrschenden Pfalzgrafen Friedrich von Sachsen das Recht, Salz zu sieden.

In all den Jahrhunderten der Salzsiedegeschichte waren die Versuche, dass „weiße Gold“ zu gewinnen, mal mehr mal weniger erfolgreich. Die technische Entwicklung und das Geschick des Freiherrn von Beust, einem europaweit tätigen Experten auf dem Gebiet der Salzsiederei, gelang es, die Sulzaer Saline zur Blüte zu bringen. Bis 1967 produzierte man in Bad Sulza noch Speisesiedesalz, welches sogar bis nach Skandinavien exportiert wurde. Heute erinnern noch zahlreiche Gebäude und Örtlichkeiten an diese Zeit, so zahlreich, dass deren Anzahl hier bei uns wohl einzigartig ist.

Dass Sole auch gut für die Gesundheit ist, erkannten Mediziner schon vor Jahrhunderten. Auch Salinearbeiter erkrankten weitaus seltener an Atemwegserkrankungen. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich zahlreiche Salzsiedeorte auch zu Kurorten entwickelten. So geschah dies auch in Bad Sulza. Und diese Entwicklung, so sagt man, soll auf den Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe höchstselbst zurückgegangen sein.